Herr K. ist von Beruf Dachdecker. Nach einem Unfall schrieb er seiner Versicherung folgenden Unfallbericht:
"Am Unfalltag arbeitete ich allein auf dem Dach eines fünfstöckigen Neubaus.Als ich mit meiner Arbeit fertig war, hatte ich etwa 200kg Dachpfannen übrig.Ich wollte diese nicht die Treppe hinunter tragen und entschied mich,sie auf einer Palette an der Aussenseite des Gebäudes hinunterzulassen.
Also befestigte ich die Palette an einem Seil, das über eine Rolle lief. Ich band das Seil unten auf der Erde fest, ging auf das Dach und belud die Palette. Dann ging ich hinunter und band das Seil los. Ich hielt es fest, um die 200kg Ziegel langsam herunterzulassen. Mein damaliges Körpergewicht betrug etwa 80kg.
Als ich plötzlich den Boden unter den Füssen verlor und aufwärts gezogen wurde, war ich so überrascht, dass ich vergaß, das Seil loszulassen. Wie Sie sich wahrscheinlich selbst denken können, bin ich mit immer größerer Geschwindigkeit am Gebäude hinauf gezogen worden. Etwa im Bereich des zweiten Stockes traf ich die Palette, die von oben kam. Dies erklärt die Schädelfraktur und das gebrochene Schlüsselbein. Nur geringfügig verzögert setzte ich meinen Weg nach oben fort und hielt nicht an, bevor die Finger meiner Hand mit den vorderen Fingergliedern in die Rolle gequetscht waren.
Glücklicherweise hielt ich mich geistesgegenwärtig trotz des Schmerzes mit aller Kraft am Seil fest. Jedoch schlug die Palette etwa zur gleichen Zeit unten auf dem Boden auf und sie zerbrach in zwei Teile. Da nun die Ziegel von der Palette fielen, wog diese nur noch ca 20kg. Wie Sie sich vorstellen können, begann nun mein schnellen Abstieg. In der Höhe des zweiten Stockes traf ich wieder auf die von unten kommende Palette. Daraus ergaben sich der gebrochene linke Knöchel, das gebrochene rechte Schienenbein und der Bluterguss im Unterleib. Der Zusammenstoss mit der Palette verzögerte meinen Fall, so dass meine Verletzungen beim Aufprall auf dem Ziegelhaufen gering ausfielen. Ich brach mir 'nur' zwei Wirbel. Als ich da auf dem Ziegelhaufen lag und die leere Palette fünf Stockwerke über mir sah, verlor ich beaduerlicher Weise nochmals meine Geistesgegenwart!
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